70 Jahre Deutscher Frauenrat

70 Jahre Deutscher Frauenrat
70 Jahre Deutscher Frauenrat

Der Deutsche Frauenrat ist der Dachverband von rund 60 bundesweit aktiven Frauen­organisationen und damit die größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung Deutschlands.

8. Dezember

Der „Informationsdienst für Frauenfragen e.V.“ wird unter der Ägide der US-amerikanischen Besatzungsmacht in den westlichen Besatzungszonen gegründet. 17 Vertreterinnen aus 14 Frauenorganisationen und Frauengruppen gemischter Organisationen sind an der Gründung beteiligt. Aus dem „Informationsdienst“ entwickelt sich in den kommenden Jahrzehnten der Deutsche Frauenrat (DF), die größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung in Deutschland. Sie zählt heute rund 60 Mitgliedsverbände.

Quellen
Gründungsprotokoll Deutscher Frauenrat 1951 Gründungsprotokoll Foto: Deutscher Frauenrat
Nora Melle, die erste Vorsitzende Nora Melle, die erste Vorsitzende Foto: Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel

Nora Melle

wird erste Vorsitzende des DF, den sie bis 1960 leitet. Geboren 1899 gehört sie zur letzten Generation der „Alten Frauenbewegung“;
sie kennt den Bund Deutscher Frauenvereine
(BDF 1894-1933) und erlebt dessen Auflösung 1933 durch die Nationalsozialisten mit.
Sie ist auch Mitinitiatorin des Deutschen Staatsbürgerinnenverbandes, der 1947 neu gegründet wird und dessen Leitung sie 1952 übernimmt.

Auf Nora Melle folgen bis heute 15 Vorsitzende, die alle aus den Reihen der DF-Mitgliedsverbände kommen.

Vorsitzende des Frauenrats bis heute:

1. April

Die erste Ausgabe der Informationen für die Frau erscheint. Der monatliche Nachrichtendienst ist zunächst einziger Satzungszweck des neuen Verbands. Er soll eine qualifizierte Öffentlichkeit über frauen- und familienpolitische Gesetzesinitiativen der Bundesregierung und andere relevante Ereignisse unterrichten. Gefördert wird das Projekt von der Frauenabteilung der US-amerikanischen Militärregierung, die in der staatsbürgerlichen Bildung von Frauen einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung der jungen Bundesrepublik sieht. Die Informationen werden eine wichtige Plattform für aktuelle frauen- und gleichstellungspolitische Fragen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickeln sie sich zu einem multi-thematischen frauenpolitischen Magazin, das später den Titel FrauenRat trägt und bis Ende 2015 erscheint.

Quellen
Ruth Woodsmall Ruth Woodsmall, Leiterin der Frauenabteilung des U.S. High Commissioner for Germany Foto: Haus der Geschichte, Bonn
Das erste Büro in Bonn mit Annelise Glaser, erste Geschäftsführerin und Redakteurin (re.) Foto: Deutscher Frauenrat

Ausgaben von 1952 bis 2015:

28. Juni

Vor der Bundestagswahl 1957 fordern 19 Frauenorganisationen und Verbände, fast alle Mitglieder des DF, von den Parteien mehr aussichtsreiche Listenplätze für Frauen. Außerdem erinnert die DF-Vorsitzende Nora Melle an das Versprechen, das Bundeskanzler Konrad Adenauer im Wahlkampf gemacht hat: nach den Wahlen eine Frau in sein Kabinett zu berufen. Im Sender Freies Berlin sagt Melle dazu: „Wir glauben, dass sogar Platz für zwei Frauen in der neuen Bundesregierung sein sollte. Und zwar rechnen wir hierbei mit echten Ressorts und denken nicht an etwas im Sinne des Familienministeriums.“ Konrad Adenauer hingegen hatte an ein „Sonderministerium für Frauenfragen“ gedacht, macht jedoch zunächst „keine Experimente“. Sein Versprechen erfüllt er erst vier Jahre später – nach den Wahlen 1961.

Quellen
Karikatur aus dem Wahlkampf 1957

11. März

Um neben der frauen- und gleichstellungspolitischen Information auch die gemeinsame Aktion der Mitgliedsverbände zu ermöglichen, wird der Verein in „Informationsdienst und Aktionskreis Deutscher Frauenverbände und Frauengruppen gemischter Verbände e.V.“ umbennant. Gleichzeitig wird damit klargestellt, dass es sich um einen Dachverband handelt und nicht um einen Verein aus Einzelpersonen. Bereits 1961 verzeichnet der DF achtzig Mitgliedsorganisationen, die auf Bundesebene aktiv sind und insgesamt sechs Millionen weibliche Einzelmitgliedschaften repräsentieren.

Das Prinzip Dachverband leitet den DF bis heute. 1970 erfolgt eine weitere Anpassung des Verbandsnamens in „Deutscher Frauenrat – Bundesvereinigung deutscher Frauenverbände und Frauengruppen gemischter Verbände e.V.“. Die Namensänderung trägt dem neuen Selbstverständnis und Anspruch Rechnung, als Dachverband politisch zu agieren. Die im DF zusammengeschlossenen Verbände und Gruppen repräsentieren inzwischen rund zehn Millionen weibliche Einzelmitgliedschaften.

1994 kommt es zu einer weiteren Änderung des Vereinsnamens: „Deutscher Frauenrat – Lobby der Frauen – Bundesvereinigung von Frauenverbänden und -gruppen gemischter Verbände in Deutschland e.V. (DF)“. Damit wird deutlich, dass auch Frauen, die in Deutschland leben, aber keine deutsche Staatsangehörigkeit haben, aktiv werden können. Außerdem wird die politische Interessenvertretung gegenüber Parlament und Regierung hervorgehoben.

Seit 2016 heißt der Verband „Deutscher Frauenrat – Lobby der Frauen in Deutschland e.V. (DF)“. Mit seinen rund 60 Mitgliedsverbänden, die zusammen mehr als 12 Millionen weibliche Mitgliedschaften vertreten, ist er die größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung Deutschlands.

Quellen
Die Mitgliedsverbände des DF, Stand 2000 Die Mitgliedsverbände des DF, Stand 2021

Logo ab 1970 bis heute:

14. November

Mit der Juristin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt (CDU) wird zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Frau in das Kabinett einer Bundesregierung berufen. Nicht als Justizministerin, wie der DF vier Jahre zuvor vorgeschlagen hatte, sondern als Gesundheitsministerin. Dieses Amt hat Schwarzhaupt bis 1966 inne, zunächst unter Konrad Adenauer (CDU), später unter Ludwig Erhard (CDU).

Dr. Elisabeth Schwarzhaupt wird nach ihrer Amtszeit als Bundesministerin Vorsitzende des DF. Sie leitet die Frauenlobby von 1970 bis 1973.

Quellen
Vereidigung von Elisabeth Schwarzhaupt als Bundesministerin Foto: Bundesregierung / Ludwig Wegmann
Gruppenbild mit Dame: Das Kabinett von Bundeskanzler Ludwig Erhard, 1963 Foto: Bundesarchiv, Bild 183-B1018-0046-001: o. Ang.

26. November

50 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland liegt der Anteil der weiblichen Bundestagsabgeordneten unter sieben Prozent. Die geringe Repräsentanz von Frauen im Parlament ist das zentrale Thema der Jubiläumsveranstaltung, zu der der DF über 300 Teilnehmer*innen in die Bonner Beethovenhalle einlädt. Mit dabei sind neben den beiden Bundesministerinnen Aenne Brauksiepe (CDU – Familie) und Käthe Strobel (SPD – Gesundheit) auch die Fraktionsvorsitzenden Rainer Barzel (CDU), Helmut Schmidt (SPD) und Walter Scheel (FDP). Der DF hat zu dieser Zeit als Interessenvertretung die Bonner Bühne längst betreten. Zum regelmäßigen Austausch mit Parlament und Regierung gehören auch Einladungen bei Bundeskanzlern und Bundespräsidenten.

Quellen
Gertrud Ehrle mit Helmut Schmidt DF-Vorsitzende Gertrud Ehrle (li.) mit Helmut Schmidt, Käthe Strobel und Rainer Barzel Foto: Deutscher Frauenrat

21. bis 23. Juni

Die Annäherung zwischen DF und der autonomen Frauenbewegung ist schwierig. Denn die Einstellungen zu Staat und Gesellschaft, zu Geschlechterverhältnissen und (sexueller) Selbstbestimmung gehen weit auseinander. Dokumentiert ist eine erste Begegnung zwischen Vertreterinnen der „alten“ und „neuen“ Frauenbewegung in der Evangelischen Akademie Loccum. Über 120 Teilnehmer*innen unterschiedlichster (frauen-)politischer Herkunft und Positionen diskutieren drei Tage lang mit- und gegeneinander das Thema „Emanzipation der Frau“. Unter ihnen ist Irmgard von Meibom, die bald darauf zur DF-Vorsitzenden gewählt wird.

Titelblatt der Tagungsdokumentation Titelblatt der Tagungsdokumentation Foto: FrauenMediaTurm

Sie nimmt als Exponentin der traditionellen Frauenverbände an der Tagung teil und erinnert sich noch Jahre danach an „Tage voller Spannung“ und durchdiskutierte Nächte. Sie habe dort deutlich gemacht, „dass die autonome Frauenbewegung kein Anfang war, sondern ein Bau auf einem Gerüst. Und dieses Gerüst ist ja über 100 Jahre alt.“ Unter den „Autonomen“ ist auch Alice Schwarzer, eine der exponiertesten Feministinnen jener Zeit. Sie spricht später auch von leidenschaftlichen und heftigen Diskussionen, „in denen es keine Tabus gegeben hat“, aber auch von einer „fruchtbaren und glücklichen Begegnung“. Zwischen von Meibom und Schwarzer entsteht ein persönlicher Kontakt, der sich positiv auf die weitere Annäherung der „alten“ Frauenrechtlerinnen und „neuen“ Feministinnen auswirkt und zu weiteren Begegnungen führt.

Quellen
Workshop DF Frauen „Erlebte Geschichte“ – ein Seminar mit Vertreterinnen des DF und autonomen Frauen in Berlin 1977 Foto: Anke Rixa Hansen

9. Januar

Die UN-Vollversammlung hat 1975 als Internationales Jahr der Frau ausgerufen.
Am 9. Januar eröffnet der DF das Aktionsjahr für die Bundesrepublik. Auf Bitte der Bundesregierung hat er die Koordination der zahlreichen Aktivitäten von Frauenverbänden und -gruppen übernommen. Verbunden ist damit die Hoffnung, der neu gegründeten Enquete-Kommission „Frau und Gesellschaft“ auf die Sprünge zu helfen und den Druck auf die Bundesregierung in Sachen Gleichstellungspolitik zu erhöhen.

Straßenaktion 1975 in Bonn Straßenaktion 1975 in Bonn Foto: J. H. Darchinger / Friedrich-Ebert-Stiftung

Die erste Weltfrauenkonferenz 1975 in Mexiko-City verabschiedet einen Weltaktionsplan für eine „Dekade der Frau 1975 – 1985“. Er bestimmt nun wesentlich die internationale Arbeit des DF, das Engagement und die Beziehungen auf internationaler Ebene intensivieren sich. 1987 erhält der DF als Nichtregierungsorganisation den besonderen Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). Das erlaubt ihm bis heute u.a. an den alljährlichen Sitzungen der UN-Frauenrechtskommission teilzunehmen. Auch in die Vorbereitungen der vierten Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking ist der DF auf nationaler Ebene eingebunden.

Quellen
Regierungsdelegation für die 62. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission mit DF-Vertreterinnen Regierungsdelegation für die 62. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission mit DF-Vertreterinnen

29. April

„Frauen fragen Politiker“ – zum Auftakt des Bundestagswahlkampfs 1976 lädt der DF in die Bad Godesberger Stadthalle. Spitzenvertreter der vier im Bundestag vertretenen Parteien stehen den rund 1.000 Teilnehmer*innen Rede und Antwort. Zum ersten Mal taucht hier das Stichwort „Quotierung“ auf. Eine Teilnehmerin schlägt diese Maßnahme vor, um den Anteil von Frauen in Spitzenpositionen zu erhöhen. „Mehr Frauen in die Parlamente“ heißt das neue Motto des DF, das bis heute seine politische Agenda mitbestimmt.

Quellen
Einladung zur Großveranstaltung Einladung zur Großveranstaltung
DF-Vorsitzende Irmgard von Meibom mit Spitzenpolitikern von CDU, SPD, FDP und CSU
 DF-Vorsitzende Irmgard von Meibom mit Spitzenpolitikern von CDU, SPD, FDP und CSU Foto: Deutscher Frauenrat

23. Juni

In der von der Zeitschrift EMMA initiierten „Stern-Klage“ ergeht das Urteil. EMMA-Herausgeberin Alice Schwarzer und bekannte Mitstreiterinnen haben Stern-Herausgeber Henri Nannen verklagt. Grund sind die sexistischen Titelbilder des Magazins, durch die Frauen zu Sexualobjekten degradiert würden. Die Klage wird aus formalen Gründen abgewiesen, doch gibt Richter Engelschall moralisch ihrem „berechtigten Anliegen“ recht. „In 20 oder 30 Jahren werden die Klägerinnen vielleicht gewinnen können,“ heißt es in seiner Begründung.

Der DF unterstützt die spektakuläre Aktion und verbündet sich damit zum ersten Mal öffentlich mit der autonomen Frauenbewegung. Auf dem Emma-Titel, der die Klage publizistisch aufarbeitet, wird mit der Unterzeile „10 Millionen Frauen protestieren“ auf das Mobilisierungspotenzial des DF Bezug genommen. In der Ausgabe vom August 1978 lautet dann auch die hoffnungsvolle Frage: „Vielleicht gibt es in Zukunft öfter Gelegenheiten für Frauen aus verschiedenen Lagern, dennoch gemeinsam für die Sache der Frauen einzutreten?“ Tatsächlich erhält der DF in den kommenden Jahrzehnten seinen Zuwachs durch neue Vereine und Netzwerke, die ihre Wurzeln in der autonomen Frauenbewegung haben.

Quellen
Emma-Titel 8/1978 Emma-Titel 8/1978

29. März

Nach den Wahlen zum zehnten Bundestag ziehen 28 neue Abgeordnete von den Grünen in den Plenarsaal ein. Mit ihnen gelangen auch die Themen der neuen Frauenbewegung wie Gewalt in Partnerschaft und Familie, Frauenförderung und -quote auf die parlamentarische Bühne. Über die Jahre finden sie ihren Niederschlag in neuen Gesetzen oder Reformen.

Legendär ist die Rede, die die Abgeordnete Waltraud Schoppe am 5. Mai des gleichen Jahres unter Tumulten vor dem Bundestag hält: eine Brandrede gegen Vergewaltigung in der Ehe, die damals noch straffrei ist. Erst 1997 wird dieser Tatbestand durch eine entsprechende Reform des Sexualstrafrechts unter Strafe gestellt. Das Gesetz passiert das Parlament nur dank einer seltenen überparteilichen Allianz weiblicher Abgeordneter.

Da die Frauengruppen aller im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien Mitglied im DF werden, kommen dort viele „neue“ Themen früher oder später auf die Tagesordnung. Manchmal wird um eine gemeinsame Position hart gerungen, in wenigen Fällen, wie beim Paragrafen 218, gibt es bis heute keine.

Quellen
Ehe: Schutz für Vergewaltiger Foto: Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung

13. November

Startschuss für die Dauerbriefmarkenserie „Frauen der deutschen Geschichte“. Sie entsteht aus der Zusammenarbeit der Deutschen Bundespost mit dem DF. Zwischen November 1986 und Januar 2003 erscheinen insgesamt 39 Marken mit den Konterfeis bedeutender Frauen aus verschiedenen Jahrhunderten, die Geschichte in Deutschland geschrieben haben.

Eine eigene Sonderbriefmarke bekommt der DF im Jahr 1994. Damit würdigt die Deutsche Bundespost die 100-jährige Traditionslinie zwischen dem Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) und dem DF. Der BDF wurde 1894 als Dachverband der bürgerlichen Frauenbewegung gegründet und löste sich zu Beginn der Nazi-Herrschaft selbst auf. Der DF sieht sich zu Teilen in der Tradition des BDF, konnte aber bei seiner Gründung 1951 die Spaltung der ersten Frauenbewegung in einen bürgerlichen und einen proletarischen Flügel überwinden.

Quellen

22. September

In Brüssel wird die Europäische Frauenlobby (European Women’s Lobby – EWL) ins Leben gerufen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben dem DF, auf dessen Initiative der Zusammenschluss zurückgeht, sogenannte „nationale Koordinationen“ aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal und Spanien. Hinzukommen 17 europaweit organisierte Frauenverbände. Die neue frauenpolitische Interessenvertretung wird finanziell unterstützt von der EU-Kommission.

EWL-Vorstand und Geschäftsführerin 
(Präsidentin Gertrud Wartenberg links außen, 2. von oben – undatiert) EWL-Vorstand und Geschäftsführerin 
(Präsidentin Gertrud Wartenberg links außen, 2. von oben – undatiert) Foto: EWL

Seit 1990 hatte die EWL zwei Präsidentinnen aus den Reihen des DF: Gertrud Wartenberg saß der Europäischen Frauenlobby von 1996 bis 1998 vor, nachdem sie sechs Jahre lang zunächst als Beisitzerin, später als stellvertretende Vorsitzende im DF aktiv war. Wartenberg hatte viele Jahre auch führende Funktionen im Deutschen Frauenring (DFR) inne. Brigitte Triems war von 2008 bis 2012 Präsidentin der EWL. Die langjährige Vorsitzende des Demokratischen Frauenbundes (dfb) gehörte acht Jahre dem DF-Vorstand an, davon vier Jahre als stellvertretende Vorsitzende.

EWL-Präsidentin Brigitte Triems auf 
einer Europa-Veranstaltung zu 
60 Jahren Grundgesetz, 2009 EWL-Präsidentin Brigitte Triems auf 
einer Europa-Veranstaltung zu 
60 Jahren Grundgesetz, 2009 Foto: Deutscher Frauenrat

Die EWL-Mitgliedschaft setzt sich aktuell aus 31 „nationalen Koordinationen“, d.h. Zusammenschlüssen oder Dachverbänden aus den EU-Mitgliedsstaaten, aus ehemaligen Mitgliedsstaaten (Großbritannien) sowie Ländern der Europäischen Freihandelszone und der Türkei zusammen. Auch 17 europaweit organisierte Frauenverbände gehören dazu. Die EWL ist damit die größte Frauenlobby in Europa. Ihre Vision von einem feministischen Europa in Vielfalt basiert auf den Vorstellungen von Gewaltfreiheit, sozialer Gerechtigkeit und gleichberechtigter Teilhabe.

Der DF schickt gewählte Delegierte in den erweiterten EWL-Vorstand (Board of Administration) und in die Mitgliederversammlung (General Assembly).

Quellen
EWL-Mitgliederversammlung 2017 mit EU-Kommissar Frans Timmermans EWL-Mitgliederversammlung 2017 mit EU-Kommissar Frans Timmermans Foto: EWL

16. bis 21. Juni

Der DF ist ein westdeutscher Verband. Offizielle Beziehungen in die DDR gibt es vor dem Mauerfall kaum. Im Juni macht sich eine Delegation aus DF-Vorstandsfrauen und der Geschäftsführerin Hanne Pollmann auf eine Tour durch die neuen Bundesländer, um bei den „Schwestern“ im Osten vorstellig zu werden. Mitten in Dresden, Chemnitz, Erfurt, Jena, Gera, Leipzig, Halle und Magdeburg und unterstützt von dortigen Gleichstellungsbeauftragten, stellen sie ihren Infotisch auf, reden mit Passant*innen und verteilen Infomaterial über den DF.

Das von der Bundesregierung aufgelegte Sonderprogramm „Aufbau und Förderung von Frauenverbänden, Frauengruppen und -initiativen in den neuen Bundesländern“ ermöglicht dem DF von Februar 1992 bis Dezember 1995 das Projekt „Verbindungsbüros“. In jedem der fünf neuen Länder plus Berlin wird eine Kontaktstelle eingerichtet, die den Aufbau von Frauenverbandsstrukturen fördern soll. Jede dieser Kontaktstellen ist mit einem „Ost-West-Tandem“ besetzt. Von dem Sonderprogramm erhofft sich der DF auch Aufwind für einen lang geforderten Bundesfrauenplan.

Auch wenn der DF mit seiner westdeutschen Prägung im Osten organisatorisch kaum Fuß fassen kann, so prägen immer wieder einzelne Frauen mit DDR-Biografie durch ihr haupt- und ehrenamtliches Engagement vor allem auch im Vorstand den Dachverband mit.

Quellen

5. März

„Frauen bewegen das Land.“ Unter diesem Motto lädt der DF in Bonn zu einer Großdemo. Der Protest richtet sich hauptsächlich dagegen, dass die Wiedervereinigung vor allem Frauen aus der DDR zu „Verliererinnen der Wende“ macht: durch Massenarbeitslosigkeit, durch das Schließen von Kinderbetreuungseinrichtungen, durch die neuerliche Bestrafung von Schwangerschaftsabbrüchen. Mehr als 20.000 Teilnehmer*innen strömen auf dem Bonner Münsterplatz zusammen. Bundesministerinnen und Repräsentantinnen fast aller im Bundestag vertretenen Parteien ergreifen das Wort und fordern den Erhalt ökonomischer Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.

Drei Tage später, am Internationalen Frauentag, führen unabhängige Frauengruppen bundesweit einen „FrauenStreikTag“ durch, koordiniert vom Streikkomitee Köln/Bonn und dem Unabhängigen Frauenverband in Ostdeutschland. Zahlreiche Aktionsgruppen im ganzen Land folgen dem Aufruf.

Beide Aktionen stehen in Konkurrenz zueinander. Denn einerseits haben Gewerkschafterinnen in den Reihen des DF im Vorfeld davon abgeraten, den Streik als Form des Arbeitskampfes auf den Frauenprotest zu übertragen. Andererseits kritisieren Aktivistinnen des FrauenStreikTages, der DF würde mit der Kundgebung in Bonn die Bewegung spalten.

Quellen

15. November

Änderungen des Grundgesetzes führen auch zur Erweiterung von Artikel 3 Absatz 2 GG. Im Zuge der Verhandlungen zum Einigungsvertrag streitet ein breites Bündnis aus Frauenrechtlerinnen und Feministinnen aus Ost und West jahrelang dafür, dass der Staat einen verfassungsmäßigen Auftrag zur Durchsetzung der Gleichberechtigung erhält. Der DF startet u.a. eine Postkartenaktion „Frauenrechte in die Verfassung“ – und zwar in Anlehnung an die Aktion, die 1949 von Elisabeth Selbert, einer der vier „Mütter des Grundgesetzes“ initiiert wurde. Sie bescherte dem Parlamentarischen Rat damals Waschkörbe voller Proteste und führte letztlich zum ursprünglichen Artikel 3, Absatz 2 GG. Die Aktion des DF fast ein halbes Jahrhundert später erzielt zwar „nur“ 800.000 Unterschriften. Ein anschließendes Gespräch des DF-Vorstands mit Bundeskanzler Helmut Kohl gibt aber letztlich den Ausschlag, dass Absatz 2 zumindest um den Satz „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“ ergänzt wird.

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes

7. März

Nach 50 Jahren Bonn verlässt auch der DF die Hauptstadt der alten Bundesrepublik, um als frauenpolitische Lobby im neuen Berlin Präsenz zu zeigen. Am Vorabend des Internationalen Frauentags wird die neue Geschäftsstelle in Berlins Mitte offiziell von Bundesfrauenministerin Christine Bergmann (SPD) eröffnet. Partygäste sind aktuelle und ehemalige Bundesministerinnen, Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen und Vertreterinnen von DF-Mitgliedsverbänden.
Und noch eine Premiere gilt es zu feiern: Der DF startet mit der Website www.frauenrat.de in seine digitale Zukunft.

Quellen
Schlüsselübergabe im neuen Hauptquartier der Frauenlobby: Bundesfrauenministerin Christine Bergmann (re.) mit der DF-Vorsitzenden Inge v. Bönninghausen
 Schlüsselübergabe im neuen Hauptquartier der Frauenlobby: Bundesfrauenministerin Christine Bergmann (re.) mit der DF-Vorsitzenden Inge v. Bönninghausen
 Foto: Anna Weise

19. Mai

Wenige Tage vor der Wahl eines neuen Bundespräsidenten veröffentlichen Vertreterinnen aus Politik und Zivilgesellschaft, darunter der DF-Vorstand, in der Zeit einen Appell an die Bundesversammlung. Sie fordern dazu auf, der Kandidatin Gesine Schwan ihre Stimmen zu geben. Die Professorin und Präsidentin der Europa-Universität Viadrina holt bei der Wahl am 23. Mai 2004 auch vierzig Stimmen jenseits des rot-grünen Lagers, für das sie antritt. Mit nur 15 Stimmen Abstand unterliegt Schwan dennoch ihrem Konkurrenten, Horst Köhler (CDU).

Sie ist die sechste Frau, die als Kandidatin für das höchste Amt im Staat antritt. Vor ihr bewarben sich für diese Position Annemarie Renger (1979 für die SPD), Luise Rinser (1984 für die Grünen), Hildegard Hamm-Brücher (1993 für die FDP), Dagmar Schipanski (1999 für die CDU) und Uta Ranke-Heinemann (1999 für die PDS). Der DF unterstützte bereits 1993 die Kandidatur von Hildegard Hamm-Brücher und 1999 die von Dagmar Schipanski mit öffentlichen Aufrufen und dem Argument, dass nach den vielen Bundespräsidenten endlich die Zeit für eine Bundespräsidentin gekommen sei. 2009 stellt sich Schwan erneut zur Wahl und verliert ein zweites Mal gegen Köhler.

Quellen
Die Herausforderin Gesine Schwan Die Herausforderin Gesine Schwan Foto: Heide Fest
Pressekonferenz mit der Kandidatin Dagmar Schipanski (li.) und der DF-Vorsitzenden Helga Schulz im Jahr 1999 Pressekonferenz mit der Kandidatin Dagmar Schipanski (li.) und der DF-Vorsitzenden Helga Schulz im Jahr 1999 Foto: Deutscher Frauenrat

22. November

Dr. Angela Merkel (CDU) wird als erste deutsche Bundeskanzlerin vereidigt. Sie hatte unter ihrem Vorgänger Helmut Kohl u.a. das Amt der Bundesministerin für Frauen und Jugend inne (1991 bis 1994). Seit dieser Zeit bestehen bereits regelmäßige Kontakte des DF zu Merkel. Zukünftig lädt die Bundeskanzlerin die Vorstände und Geschäftsführungen des DF in jeder Legislaturperiode zu einem Austausch ins Kanzler*innenamt.

9. Juni bis 9. Juli

Im Sommer 2006 findet in Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Schon im Jahr davor äußerten Frauen- und Menschenrechtsorganisationen die Befürchtung, dass das sportliche Großereignis wie bei vergleichbaren Veranstaltungen die Nachfrage nach Prostitution ankurbeln und damit dem Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung Auftrieb geben könne.

Vor diesem Hintergrund initiiert der DF die bundesweite Kampagne „Abpfiff – Schluss mit Zwangsprostitution“, die die WM in mehreren Städten begleitet. Viele lokale Aktionsgruppen beteiligen sich daran. Herzstück der Kampagne ist ein politischer Forderungskatalog mit Maßnahmen, mit denen Bundesregierung und Bundesländer Zwangsprostitution wirkungsvoller bekämpfen und Betroffene vor dieser Form des Menschenhandels besser schützen sollen. Für diese Forderungen werden auf den WM-Fanmeilen und anderswo Unterschriften gesammelt. Bis Oktober kommen rund 180.000 zusammen. Die Unterschriftenlisten werden später dem Bundestag übergeben.

Quellen
Kampagnen-Auftakt: DF-Pressekonferenz mit der DF-Vorsitzenden Brunhilde Raiser (li. ) und DFB-Chef Theo Zwanziger Kampagnen-Auftakt: DF-Pressekonferenz mit der DF-Vorsitzenden Brunhilde Raiser (li. ) und DFB-Chef Theo Zwanziger Foto: Deutscher Frauenrat
DF-Geschäftsführerin Henny Engels (re.) am Kampagnen-Stand auf der WM-Fanmeile in Berlin DF-Geschäftsführerin Henny Engels (re.) am Kampagnen-Stand auf der WM-Fanmeile in Berlin Foto: Deutscher Frauenrat

15. April

In Deutschland wird der erste Equal Pay Day begangen. Dieser Tag markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Denn rechnet man den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen gegeneinander auf, dann arbeiten Frauen bis zu diesem Tag im Jahr umsonst, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Der DF schließt sich dem Equal-Pay-Day-Bündnis an, das auf die Initiative von BPW Germany, dem Verband der Business and Professional Women zurückgeht. In den folgenden Jahren geht die Frauenlobby jedes Frühjahr zusammen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem Sozialverband Deutschland (SoVD) für geschlechtergerechte Bezahlung und Aufwertung der Erwerbsarbeit von Frauen auf die Straße. Seit damals hat sich die Lohnlücke in Deutschland von rund 23 Prozent auf 18 Prozent verringert. Der Equal Pay Day wird 2021 bereits am 10. März begangen.

10. bis 12. Juni

Nach einem mehrjährigen Organisationsberatungsprozess beschließt die Mitgliederversammlung (MV) die Neuaufstellung des DF, um die Modernisierung der Lobbyarbeit auf der Berliner Bühne voranzutreiben. Dazu gehören u.a. eine neue Arbeitsstruktur und die Verlängerung der Amtszeit für die Vorsitzende und ihrer Stellvertreterinnen auf vier Jahre. Der Vorstand wird mit Verantwortlichen für von der MV bestimmte Schwerpunktthemen für die Dauer ihrer Laufzeit verstärkt. Die Mitgliedsverbände bringen zur Bearbeitung dieser Themen in Fachausschüssen ihre Expertisen ein. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle wächst stetig. Ein neues Logo und eine neuerliche Namensänderung tragen zum Imagewandel bei. Die im Folgejahr verabschiedeten Grundsätze des DF und die spätere Einführung des Gender-Sternchens im DF-Schriftverkehr positionieren den DF als einen modernen, an feministischen Grundsätzen orientierten Verband. Er nutzt seine größere Sichtbarkeit und wachsende Expertise, um die Interessen seiner Mitglieder in den politischen Betrieb einzuspeisen.

Quellen

7. Juli

Der Deutsche Bundestag stimmt in seltener Einmütigkeit für eine Sexualstrafrechtsreform. Im Mittelpunkt steht ein Paradigmenwechsel im Strafrecht und der umfassende Schutz der sexuellen Selbstbestimmung nach dem Grundsatz „Nein heißt Nein“. Diese Forderung haben Frauenrechtsorganisationen bereits seit den 1970er Jahren erhoben. Nun ist die Zeit reif für eine entsprechende politische Entscheidung. Den Weg dafür bereitet vor allem das Aktionsbündnis „Nein heißt Nein“, das auf Initiative des DF entstanden ist.

Bündnis „Nein heißt Nein“ bei der Unterschriftenübergabe vor dem Justizministerium 2015. Bündnis „Nein heißt Nein“ bei der Unterschriftenübergabe vor dem Justizministerium 2015. Foto: Deutscher Frauenrat
Das Bündnis feiert seinen Sieg 2016 Das Bündnis feiert seinen Sieg 2016 Foto: Deutscher Frauenrat

24. bis 26. April

In Berlin findet der Gipfel der W20 statt. W20 steht für Women20 und ist einer der offiziellen Dialogprozesse, die die Gruppe der Zwanzig (G20) begleiten. Seit Gründung der W20 im Jahr 2015 ist der DF zusammen mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) vom Bundeskanzleramt mandatiert, frauen- und gleichstellungspolitische Forderungen aus Deutschland in diese Gruppe einzubringen. 2017 übernehmen DF und VdU unter deutscher G20-Präsidentschaft die Leitung der W20. Highlight ist eine internationale Konferenz mit über 400 Teilnehmer*innen, darunter hochrangige Vertreterinnen aus Politik und Wirtschaft aus der ganzen Welt. Verabschiedet wird dort das W20-Kommuniqué und im Anschluss Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Funktion als G20-Präsidentin überreicht. Dieser Forderungskatalog findet später fast vollständig Eingang in das Abschlussdokument der G20.

Quellen

13. Oktober

Out und laut: Mit einem „Feministischen Block“ nimmt der DF an der Groß-Demo #unteilbar in Berlin teil. Über 240.000 Menschen gehen auf die Straße, um ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Feindseligkeit, fortschreitenden Sozialabbau und wachsenden Rechtspopulismus zu setzen. Der DF hält dort die Fahne(n) hoch für Frauenrechte.

Quellen
Der „Feministische Block“ des DF Der „Feministische Block“ des DF Foto: Deutscher Frauenrat
Demoansprache von DF-Geschäftsführerin Anja Nordmann Foto: Demoansprache von DF-Geschäftsführerin Anja Nordmann Hier gehts zum Video

23. November

Auf Initiative des DF gründet sich die CEDAW-Allianz Deutschland. Der Zusammenschluss aus Frauen- und Menschenrechtsorganisationen baut auf den Erfahrungen früherer Bündnisse auf. Ziel der Allianz ist die überfällige Umsetzung des UN-Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) sowohl in nationales Recht als auch in die gesellschaftspolitische Praxis. Der DF ist Trägerorganisation der Allianz. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Initiieren und Koordinieren von Bündnissen übernimmt er auch 2020 die Trägerschaft des neuen Bündnisses Istanbul-Konvention (2018) und 2021 des Bündnisses Sorgearbeit Fair Teilen (2020).

Quellen
Stellungnahme der CEDAW-Allianz, November 2019 Stellungnahme der CEDAW-Allianz, November 2019
Die CEDAW-Allianz Deutschland und Bundesfrauenministerin Franziska Giffey feiern vierzig Jahre CEDAW, November 2019 Die CEDAW-Allianz Deutschland und Bundesfrauenministerin Franziska Giffey feiern vierzig Jahre CEDAW, November 2019 Foto: Thomas Koehler

19. Januar

Am 19. Januar 1919 durften Bürgerinnen in Deutschland zum ersten Mal an die Wahlurnen treten. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums, und weil der Anteil weiblicher Abgeordneter im Bundestag unter ein Drittel gesunken ist, startet der DF die Kampagne #MehrFrauenindieParlamente. Ihr Ziel ist eine Wahlrechtsreform, die sicherstellen soll, dass Männer und Frauen über paritätische Listen- und Direktmandate je zur Hälfte in die Parlamente einziehen. Der Aufruf wird von über 200 Erstunterzeichner*Innen aus Politik, Gewerkschaften, Wissenschaften, Medien und Verbänden mitgetragen. Außerdem regt der DF den interfraktionellen Austausch von weiblichen Bundestagsabgeordneten an, die beraten, wie Frauen die „Hälfte der Macht“ im Parlament gesichert werden kann.

Quellen

6. März

Zum Internationalen Frauentag lädt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rund 100 Spitzenfrauen aus den DF-Mitgliedsverbänden in seinen Amtssitz. Wie bei seltenen Einladungen früherer Bundespräsidenten verwandelt sich Schloss Bellevue in eine Lobby der Frauen. Mit diesem Empfang würdigt der Bundespräsident das Jahrzehnte lange frauenpolitische Engagement des DF und nennt ihn einen „wichtigen Schrittmacher“ für Gleichberechtigung in Deutschland.

Quellen
Frauenlobby mit Herrn Steinmeier im Schloss Bellevue Frauenlobby mit Herrn im Schloss Bellevue Foto: Bundesregierung
Im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Foto: Bundesregierung

14. Mai

Mit Beginn der Corona-Krise zeichnet sich ab, dass sich die „normalen“ Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern verstärken: die unfaire Verteilung von Sorgearbeit, die mangelnde Wertschätzung systemrelevanter Frauenberufe, die geringe Repräsentanz von Frauen in Entscheidungsgremien, die Entgeltlücke und die Gewalt in Familie und Partnerschaft. Aus Sorge vor einer Retraditionalisierung der Geschlechterverhältnisse startet der DF die Serie „Geschlechtergerecht aus der Krise“, die Maßnahmen benennt, wie die Krise so aufgefangen werden muss, dass Frauen nicht langfristig zu deren Verliererinnen werden.

Quellen
COVID-19 aus Geschlechterperspektive

26. August

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl führt der DF mit allen Spitzenkandidat*innen der demokratischen Parteien Küchengespräche. War die Küche schon immer Ort für hitzige politische Diskussionen, Familienräte und WG-Besprechungen, ist sie während der Corona-Pandemie für viele Frauen erneut unfreiwillig zum Lebensmittelpunkt geworden. In dieser Kulisse stehen Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD), Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Christian Lindner (FDP) und Dietmar Bartsch (Die LINKE) DF-Geschäftsführerin Dr. Anja Nordmann Rede und Antwort zu ihren gleichstellungspolitischen Plänen gegen die sich abzeichnende Retraditionalisierung durch die Krise. In der ungewohnt „privaten“ Atmosphäre der Küche zeigt sich deutlicher als an anderen, „politischen“ Orten, welches Verständnis die Gäste von Gleichberechtigung der Geschlechter und von Feminismus haben und welches Engagement sie dafür mitbringen. Die Kampagne wird vor allem über die Social Media Kanäle des DF ausgespielt und erzielt dort bislang unbekannte Reichweiten. Gleichzeitig unterstreicht sie die Bedeutung des DF als gleichstellungspolitischer Player in der Bundespolitik.

Quellen

Quellen­angaben

1951

Icken, Angela (2002):
Der Deutsche Frauenrat – Etablierte Frauenverbandsarbeit im gesellschaftlichen Wandel, Wiesbaden, S. 63-71

Stoehr, Irene/ Pawlowski, Rita (2002): Die unfertige Demokratie – 50 Jahre „Informationen für die Frau“,
Deutscher Frauenrat, Berlin, S. 10-11
https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_Ehrle (Abruf 11.10.2021)
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2001

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2006

Abpfiff – Schluss mit Zwangsprostitution. Dokumentation zur Kampagne anlässlich der Fußball-WM 2006,
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2016

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